Gold habe ich mir mal etwas näher angeschaut, nachdem ich es auch im letzten NFP-Webinar für Long klassisch nach CRV thematisiert habe.
Für mich stellt sich das wie gezeigt dar. Wir sind in einem noch intakten Aufwärtstrend, steigende Lows, steigendende Highs, nur das letzte High wurde nicht mehr überboten. Bei 1236 ergibt sich entsprechen ein Key-Support, denn dort befindet sich auch das letzte Low aus November 2017. Dieses, als auch das nächste bei 1204 müsste gebrochen werden, um von einem aufkommenden Short-Trend zu sprechen, und dass Gold selbst dann geradeaus in die Tiefe rauscht, wage ich zu bezweifeln.
Vielmehr treffen an den gezeigten Levels Interessen aufeinander, was für meine Begriffe eine Long-Positionierung, wesentlich risikoärmer macht als etwa Short. Was hier auch recht einfach anwendbar ist, ist ein gutes CRV von mindestens 1,5, mehr als 4 aber wenn 1301 genommen werden können und z. B. 1400 erreicht werden.
Beispiel klassisch:
- Long bei 1240, SL bei 1203, Target #1 1301 = CRV 37:61 bzw. 1,65.
- Long bei 1240, SL bei 1200, Target 1400 = CRV 160:40 bzw. 4
Begrenzt man es noch enger, und das ist hier möglich, ergeben sich noch deutlich höhere Werte, muss aber bedenken, dass die mathematische Wahrscheinlichkeit für ein Gelingen abnimmt.
Beispiel aggressiv:
- Long bei 1240, SL bei 1230, Target #1 1301 = CRV 61:10 = 6
Beste Chancen durch Skalierung:
Durch den zweiten Support bei 1215 ergibt sich eine weitere Möglichkeit, die auch mathematisch die höchsten Chancen hat, nämlich durch Skalierung. Das bedeutet, man eröffnet eine Long-Position bei 1240 in der klassischen Variante. Eine weitere Limit-Order liegt bei 1215. Steigt Gold ab 1240 sofort, könnte man bei 1301 z. B. 1/2 auflösen und den SL auf 1230 legen. Fällt Gold jedoch bis 1215, ist auch die zweite Long Position dabei, der Break Even dann bei ca. 1228. Hierbei wäre mein Ausstieg im Verlust z. B. bei 1200 zu 50% und 1195 zu weiteren 50%. Ausstieg im Gewinn bei 1301 zu 33% bei anschliessendem Anheben des SL auf 1230, also unter den Key-Support.
Reagiert Gold stattdessen sofort bei 1215 und steigt zurück auf 1236, kann man ebenso die zweite Position sofort bei 1236 auflösen und hat nicht nur keine Chance mehr auf einen Verlust, sondern einen möglichen Return von weit über 10.
Wenn auch etwas aufwändiger in der Berechnung des CRV, was eindimensional so nicht möglich ist, aber die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinntrade, liegt hier ganz klar sehr viel weiter vorne, weil sich wesentlich mehr Gestaltungsspielraum für das Risk- & Moneymanagement ergibt.
Sicherlich gibt es auch noch weitere Möglichkeiten, dies sinnvoll zu traden. Und sicherlich gibt es auch die Möglichkeit, dass Gold überhaupt nicht steigt, aber eben so sicher ist es, dass das niemand voraussagen kann. Handeln bedeutet nur, die interessantesten Chancen zu erkennen und diese zu nutzen. Und dass diese hier gegeben ist, steht ausser Frage. Meines Erachtens lohnt es sich aktuell, sich mit Gold zu befassen, wenn man längerfristig investieren möchte . Dass das aber keine direkte Handelsempfehlung meinerseits ist, sollte klar sein.
Dirk Hilger
16. Juli 2018
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