Guten Morgen.
Das verflixte siebente Jahr.
Wenn eine Beziehung mehr Verdruss mit sich bringt als Freude, und das über einen langen Zeitraum, dann ist es irgendwann an der Zeit, Adieu zu sagen. Ich habe oft geschimpft, immer seltener gelobt, Geduld bewiesen, aber es hat nichts mehr gebracht. Die guten Tage wurden immer seltener, die schlechten Tage immer mehr.
Zuletzt hast du mich 3 Monate zwischen 15.000 und 15.300 hingehalten und gequält, und nun bereits die 7. Woche zwischen an und um 15.600. Die Versuche, deine nächste Handlung einzuschätzen, scheitern immer öfter. Ich kenne dich kaum mehr, und das nachdem wir nun seit sieben Jahren jeden Tag miteinander verbracht haben und ich jeden einzelnen dieser Tage von dir sprach oder über dich schrieb. Was ist nur aus uns geworden?
Daher sage ich: Mach´s gut mein Freund, wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber ich möchte dich lieber in guter Erinnerung behalten und lasse dich daher gehen. Wir sehen uns sicherlich wieder. Deine Bilder werde ich noch eine Zeit lang behalten und auch im LiveChart berücksichtigen, aber handeln werde ich dich nicht mehr, einschätzen auch nicht, zu oft bist du mir in den Rücken gefallen. Und ich verspreche dir, ok ich versuche es zumindest, nicht mehr schlecht über dich zu reden.
Bye bye, DAX.
Warum? Nun, vom Prinzip habe ich es schon erklärt. Der DAX macht meistens nur noch Ranges, in allen Timeframes. On Top, wenn man Pech hat, passiert um 10 Uhr nichts mehr und er klebt in einer 10-20 Punkte fest. Die letzten Tage öfters mal nicht, gestern wieder. Die Liquidität ist dabei so gering, dass teilweise nicht einmal mehr die eigentlich liquiden Rücklaufpunkte erreicht werden, so gestern z. B. 15.611. Der Short bei 15.655 war gerechtfertigt, lief zwar <>40 Punkte ins Plus aber unter Beachtung von üblichem Trendverhalten als auch statistischer Relevanz hinsichtlich Aussenstäben (nahezu alle Timeframes!) war das wirklich zu viel des Guten. Diese gesamte Tagesbewegung inclusive aller kleinen Moves, waren zu viele Ausnahmen auf einmal, und es war nicht das erste Mal. 2021 läuft aus meiner Sicht eindeutig komplett anders als alle Jahre davor.
Schaut man sich den Daily an, zeigt sich genau das: Range um 15.600 nun in der 7. Woche. Davor 3 Monate Range, nur minimal tiefer.
Es braucht keine Analyse für so einen Markt, auch keine Strategie, denn jedes Martingale-System mit z. B. 25-50 Punkten Level-Abstand, egal ob long oder short, hat dieses Jahr jeden diskretionären Ansatz um Längen geschlagen. Für jene die nicht wissen was Martingale ist: Verdopplung der Position am Verlustpunkt statt SL = Zocken in Reinform, aber Trefferquotengarant in sicheren Ranges. Genaugenommen ist es beim Trading ohne SL keine Verdopplung sondern eine Progression mit dem Faktor 1,33.
Aus diesen Gründen, und noch diversen anderen, scheidet der DAX hiermit nun vorerst aus der täglichen Betrachtung aus. Sorry. Es muss ja nicht für immer sein, aber vorerst ja. Vielleicht brauche ich auch nur mal eine Beziehungspause und bisschen Abwechslung mit anderen. Entsprechend werde ich mir auch etwas für die Webinare überlegen müssen, die jeden zweiten Dienstag zur Markteröffnung stattfinden, denn die machen vermutlich wenig Sinn ohne den DAX.
Dow … das hat gepasst. 34.666 in rot hat ihren Dienst getan. Der erste Abpraller ging 230 Punkte nach Süden, zwei weitere je um die 60-70 Punkte. Das konnte man definitiv gewinnbringend handeln. Auch die Einschätzung, dass der Markt für Kurse über 24.700 keine Einladung hat, auch. Einmal hat er es versucht, und ist prompt nicht weiter gekommen.
H1 hat zwar nun in der letzten Kassa-Stunde über 24.666 geschlossen, aber dass das Long arg weit funktioniert, daran habe ich meine Zweifel. Ein Rücksetzer auf 34.579 oder 34.562 wäre absolut legitim. Danach wird man sehen müssen, ob es von dort in Richtung 34.700 geht oder nicht. Aber hier long – für mich eher nicht interessant.
Euch allen gutes Gelingen und viel Erfolg 🙂
(Legende zur Darstellung und zum Handelsansatz)
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte.
Der Autor erklärt, dass er regelmässig zum Zeitpunkt der jeweiligen Analysen im Besitz von in den Analysen erwähnten Finanzinstrumenten ist und weist auf den bestehenden Interessenkonflikt hin. Weiterhin spiegelt der Inhalt der Analysen lediglich die persönliche Meinung des Autors wieder. Dieser übernimmt für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Sämtliche Beiträge stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar und dienen rein zur Erläuterung technischer Analyseansätze.