Donnerstag, 14. Januar 2021

Guten Morgen : )

Fangen wir mal mit den schlechten Nachrichten an:

DAX … ich habe für mich gestern entschieden, den DAX vorerst nicht mehr zu handeln und ob ich ihn hier noch weiter unter die Lupe nehme, ich weiss es ehrlich gesagt noch nicht. Die Gründe sind vielfältig, einerseits persönlich, andererseits rein sachlich. Persönlich ist es so, dass mir der DAX die meiste Zeit wirklich auf den Zeiger geht und ich auch nicht selten die Minus-Trades mit dem Dow subventionieren muss, weil ich auch gerne mal genervt aufgebe und den Flat-Button drücke, wenn ich keine Lust und/oder Zeit mehr habe, ganz egal was die P/L-Anzeige dann gerade zeigt.  

Zwar habe ich gestern in „Trades Only“ noch >60 Punkte hingezaubert mit dem DAX, aber welch ein Krampf war das bitte. Und es ist leider ständig so. Und da kommt der sachliche Teil ins Spiel. Liquidität und ATR sind unterirdisch im DAX, und zwar meistens. Aktuell betrachtet, liegt die ATR etwa bei der Hälfte dessen, was sie an Weihnachten war – und Weihnachten steht nicht gerade für viel Bewegung, auch wenn das 2020 etwas besser war. Sie beträgt mit 42 Punkten im H1 derzeit etwa 50% der ATR vom Dow, und in volatileren Phasen liegt sie mit <>80 bei etwa 1/3 des Dow, wobei die Ticksize des Future neuerdings ja bei 1 Punkt liegt, und der Spread im CFD ebenfalls bei 1 Punkt oder knapp drunter – im Dow jedoch auch: 1 Punkt. Das heisst mit anderen Worten: Den DAX zu handeln kostet das doppelte bis dreifache, was gerade bei Intraday-Handel, insbesondere Scalping massiv zu Buche schlägt. Im Dow ist es fast unmöglich nicht 1-2 Punkte zu ergattern, wenn man in die Bewegung handelt, im DAX sind die Minutenkerzen teilweise nur 1 Punkt lang und er läuft unfassbar illiquide, meistens extrem unsauber, steht oft gänzlich. 

Im Daytrading heisst das ausserdem, dass man für 20 Punkte im Schnitt eine ganze Stunde einplanen muss, wenn man nicht gerade das Low oder High perfekt erwischt hat. 

Das alles zusammen, on Top mit der Tatsache, dass der DAX sich morgens nach der Eröffnung kaum noch bewegt, grenzt geradezu an Masochismus und hat mich entsprechend zu dieser Entscheidung bewogen. 

Zum Markt selbst braucht man heute ohnehin nichts zu sagen. Die Bewegungen gestern waren alle halbgar, unten angefangen und nicht fertig gemacht, oben angegangen und nicht weiter gekommen. Das würde ich noch nicht mal Range nennen. Entsprechend auch keine Einschätzung für den Tagesverlauf.

Dow …  das Gap wäre dann also zu. Aber wie ich auch gestern schon schrieb, heisst das nichts und wird wohl auch zu nichts führen, ausser dass eben das Loch im Chartbild gestopft ist. Wirklich long zum laufen lassen sollte man hier nicht mehr finden, und das hat sich auch bewahrheitet.  Genau wie vorgestern schloss er auch gestern wieder unter dem Gap, das heisst erst einmal nichts, ausser dass nun die Gewissheit größer ist, dass eben seit Tagen keiner mehr kaufen mochte über 31.135, Gap hin oder her. Was mir ein Rätsel bleibt, ist das ständige Festkleben an ca. 31.080, denn konsequent wäre gewesen, den Markt mal sauber unter 31.000 zu schliessen, oder wenigstens unter der 31.027 in orange, die er auch total klasse zu finden scheint. 

Ich für meinen Teil hab meinen Short ja schon morgens wieder aufgemacht, aber mich beschleicht das Gefühl, dass dies der zweite Swing-Versuch wird, der mich nur tagelang Nerven kostet und nichts abwirft am Ende. Diesmal ist meine Size zwar 3x so hoch, aber zur Strafe scheint der Dow auch nur ein drittel so weit damit laufen zu wollen. 

Meine Einschätzung für den Tag: Keine. Denn ich weiss leider nicht, ob man sich endlich mal dazu entschliesst, den Irrsinn mit 30.080 sein zu lassen und zum Dip auf 30.557 ansetzt oder ob man sich weiter in Langeweile üben will. 

Euch allen gutes Gelingen und viel Erfolg 🙂 

 

(Legende zur Darstellung und zum Handelsansatz)

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Der Autor erklärt, dass er regelmässig zum Zeitpunkt der jeweiligen Analysen im Besitz von in den Analysen erwähnten Finanzinstrumenten ist und weist auf den bestehenden Interessenkonflikt hin. Weiterhin spiegelt der Inhalt der Analysen lediglich die persönliche Meinung des Autors wieder. Dieser übernimmt für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Sämtliche Beiträge stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar und dienen rein zur Erläuterung technischer Analyseansätze.