Guten Morgen 🙂
So langsam formt sich doch mal ein Bild, zumindest im Dow. Bei 36834, die Peaks lassen wir mal aussen vor, scheint ein Deckel drauf zu sein. Vor runden Marken kann ich, wie immer, nur warnen. 37.000 wären nice gewesen, aber wie viele kommen wohl auf die Idee, dass diese nun her müssten. Und wie viele dann wieder die sagen, da geht es 500 Punkte drüber, und dann nochmal so viele, die denken, da stoppen wir mal kurz davor. Ich könnte nun noch meine eigene Meinung hinzufügen, aber das wäre auch nicht besser. Mit anderen Worten: Am besten befasst man sich nicht damit und lässt das Denken aussen vor, denn auf Vermutungen baut man besser nichts auf.
Im Dow wäre generell ein Stich unter 36.530 erst einmal ein netter Rücksetzer. Aber auch hier sage ich: Wenn der kommt, dann hat das gute Chancen erst einmal zu reagieren, nicht dass er kommt. Viel mehr, ausser vielleicht noch den Peak bei 36.686, den ich mal vorsichtig in dünnem Grün eingezeichnet habe, erkenne ich da noch nicht.
Zum Thema Steuern
Rechtliches vorweg: Nachfolgende Ausführungen stellen keine Steuer- oder Rechtsberatung dar, sondern geben nur meinen persönlichen Wissensstand und Meinung wider.
Ich bemerke, dass in der Gruppe sich teilweise die Überraschung breit macht, dass bei inländischen Brokern nun Abzüge von den Gewinnen stattfinden. Das war hier sichtbar ist, galt schon für 2021, nur waren da die Broker noch nicht verpflichtet, selbige sofort abzuführen – das ist der einzige Unterschied. Das heisst, wer letztes Jahr das Thema ignoriert hat, der muss das, was letztes Jahr eben nicht abgezogen wurde, nun mit der Steuererklärung für 2021 auf einen Schlag abführen. Das scheint vielen noch nicht so wirklich bekannt zu sein. Konkret: Verluste über 20.000 EUR können nicht mehr mit Gewinnen gegengerechnet werden. Auch mich wird es treffen. Ich habe meine privaten Konten zwar mit einem guten Plus in 2021 abgeschlossen, aber ich liege deutlich über 20.000 EUR was die Summe der Verluste angeht.
Das heisst, es nützt überhaupt gar nichts, aus diesen Beweggründen heraus, zu einem Broker im Ausland zu wechseln, schon gar nicht zu den windigen Kandidaten. Dort finden vielleicht diese Abzüge nicht sofort statt, aber fällig werden sie eben in 2023 – auf einmal, und zwar in der selben Höhe. Von daher ist es nur Geschmacksache, ob man das transparent gleich mit jedem Trade abführt, oder aber ständig selbst ausrechnen und das Geld sonst wo parken will – mehr ganz klar nicht.
Im StereoTrader gibt es übrigens seit 2021 schon ein Osterei dafür, und das gebe ich mal hier bekannt. Wenn man im Menü Tools bei Globale Variablen eine neue Variable mit dem Namen „STTaxDeductDE“ hinzufügt und dieser den Wert „1“ gibt, so erscheint in der Statistik ein neuer Button (nach Reset), mit welchem man die steuerliche Auswirkung exakt darstellen kann – ohne dass die 20.000 berücksichtigt werden, demnach also eine Worst-Case-Szenario-Darstellung. Aus rechtlichen Gründen muss ich jedoch darauf hinweisen, dass dies als Indikation zu verstehen ist, eine Schätzung also, und nicht etwa als gegebene Tatsache. Ausserdem bitte ich zu beachten, dass sämtliche Broker, welche den StereoTrader anbieten, als auch ich selbst im Rahmen der DigiStore24-Lizenzen, hierfür weder hafte/n noch Support anbiete/n.
Hier sei auch erwähnt, dass diverse Klagen in Vorbereitung sind und sobald der erste Steuerbescheid auf dem Tisch ist, auch das erste Verfahren beginnt. Der Bundesrat selbst hat in 2019 die seinerzeit Scholz´sche Fixidee als verfassungswidrig eingestuft, ebenso mehrere unabhängige Anwälte und Verbände. Weltweit ist dieser komplette Schwachsinn absolut einmalig, und daher hat das auch gute Chancen, dass das Gesetz wieder verschwindet. Realistisch aber wohl kaum vor 2023/2024.
Bei alledem sollte man aber nicht vergessen, dass nicht alles davon betroffen ist. Letztlich hauptsächlich CFDs und Futures. Aber bevor ich mich über die schier grenzenlose Dämlichkeit und Inkompetenz des Bundestags aufrege, sei noch der konstruktive Hinweis gestattet, dass Forex, ETFs und Aktien – alles Handelbar mit dem StereoTrader – nicht oder teilweise nicht betroffen sind. Es gibt also legale, einfache Ausweichmöglichkeiten. Eventuell werde ich darauf nochmals gesondert eingehen.
Euch allen gutes Gelingen und viel Erfolg!
LiveChart/Legende – bitte gerne hier nachlesen. (Legende zur Darstellung und zum Handelsansatz)
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte. Der Autor erklärt, dass er regelmässig zum Zeitpunkt der jeweiligen Analysen im Besitz von in den Analysen erwähnten Finanzinstrumenten ist und weist auf den bestehenden Interessenkonflikt hin. Weiterhin spiegelt der Inhalt der Analysen lediglich die persönliche Meinung des Autors wieder. Dieser übernimmt für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Sämtliche Beiträge stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar und dienen rein zur Erläuterung technischer Analyseansätze.